Digitalisierung: Wie sie unser Leben verändert (Teil 1)

Veränderung im Zeichen der Digitalisierung


Illustration Digitalisierung Noch nie haben technologische Fortschritte in so kurzer Zeit derart viele Bereiche des Alltags verändert wie die digitale Revolution in den letzten 10 - 15 Jahren. Vom Einkaufen, über die Kommunikation und die sozialen Verknüpfungen, bis zum Konsum von Medien hat sich das menschliche Verhalten grundlegend geändert. Gewaltige Industrien wurden aus dem Boden gestampft auf Kosten bisheriger Geschäftsmodelle, die plötzlich ihre Märkte verloren oder komplett verschwanden. Würde Marty McFly tatsächlich aus dem Jahre 1985 in unsere Gegenwart reisen, so fände er zwar keine Hover Boards vor, aber eine grundlegend veränderte Gesellschaft und Menschen, die in ihren Gewohnheiten wohl noch futuristischer anmuten als die Vorstellungen, die man in den 80er Jahren hatte. Dieser grobe Abriss soll bloss eine Übersicht sein, aus der sich auch wichtige Rückschlüsse auf Marketingthemen ziehen lassen.


Soziale Netzwerke und Dating


Das menschliche Kommunikationsverhalten und die Art und Weise, wie man Kontakte knüpft, pflegt und nutzt hat sich durch soziale Netzwerke grundlegend verändert. Facebook ist ein zentraler Bestandteil aller Lebenswelten geworden. Für viele Privatpersonen und Unternehmen führt kein Weg daran vorbei, auf Facebook und anderen Netzwerken präsent zu sein. In den letzten Jahren haben auch die ü40er Facebook für sich entdeckt. Die Jugendlichen suchen derweil neue Plattformen um sich vom Mainstream abzukoppeln, so dass auch Whatsapp, Instagram und Snapchat zunehmen wichtiger werden. Auf solchen sozialen Netzwerken findet nicht nur ein teilen von Inhalten statt, sondern eine realtime Kommunikation, die oftmals fliessend von einem Netzwerk ins nächste wechselt.

Doch nicht nur bestehende Kontakte werden auf diese Art und weise unterhalten, es werden auch neue Bekanntschaften gemacht. Dass die Partnersuche im Internet stattfindet ist nicht neu - Dating Seiten und Single Börsen erfreuen sich seit der Jahrtausendwende grosse Beliebtheit. Plattformen wie Tinder und Zoosk machen die Partnersuche aber einerseits besonders einfach, fördern andererseits auch eine stete Neugier nach immer neuen Partnern, in der Annahme, dass die nächste Bekanntschaft noch besser sein könnte. Der Traumpartner ist nur einen Wisch entfernt. Oder noch einen. Oder doch noch einen mehr...

Kommunikation und Selbstvermarktung


Twitter ist längst ein etablierter Nachrichtendienst, der von Mainstreammedien genau so rege genutzt wird wie von Politikern und anderen Prominenten. Der Twitter-Account von Donald Trump war im US-Wahlkampf 2016 einer der wichtigsten Kommunikationskanäle. Das zeigt: Wer mit der Welt kommunizieren will, muss soziale Netzwerke nutzen. Das Bedürfnis dies zu tun, wird umgekehrt zunehmend durch die Netzwerke geweckt, so dass heute ein verändertes Kommunikationsbedürfnis gestillt werden will. Auch für die profesionellen Karriere ist es unerlässlich, dass man sich auf Linkedin oder Xing exponiert und sein Profil möglichst Vorteilhaft präsentiert. Diese Art von Profilierung ist eine neue Form des Selbstmarketings. Man inszeniert die eigene Marke genau so wirkungsvoll, wie es bisher nur mit Produkten gemacht wure.

Kommuniziert wird mittlerweile hauptsächlich digital und meist mit dem Smartphone  Dies führt zu veränderten Anforderungen an die Fähigkeit, Nachrichten zu formulieren und zu interpretieren. Ausserdem führt dies dazu, dass viele Leute ständig online, erreichbar und mental vereinnahmt sind. Die potentiellen negativen Folgen - Smartphonesucht, veränderte kognitive Entwicklung und die Unfähigkeit sich zu konzentrieren - sind aktuell noch nicht absehbar und werden möglicherweise eine schwierige Herausforderung für die Menschheit. Wie wird die Welt aussehen, wenn sie von den Digital Natives beherrscht wird? Was für gesundheitliche Folgen wird die Digitalisierung auf längere Zeit haben? Wie nachhaltig ist der Entwicklungsboom der letzten drei Jahrzehnte? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen nicht nur Zukunftsforscher, sondern auch umsichtige Marketingleute, innovative Unternehmer und interessierte Blogger.
Fortsetzung folgt... (u.a. Einkaufen im digitalen Zeitalter, der neue Medienkonsum, Industrie 4.0)


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